Bauvertrag: Sonderwünsche sollten klar und präzise formuliert werden.

Im Schlüsselfertigbau sind individuelle Anpassungen, wie spezielle Bodenbeläge oder zusätzliche Badezimmer, durchaus machbar. Ein Beispiel dafür wäre der Wunsch nach einem speziellen Leerrohr für eine Photovoltaikanlage. Sonderwünsche im Bauvertrag sollten jedoch klar und präzise formuliert sein, um spätere rechtliche Konflikte zu vermeiden, wie der Verband Privater Bauherren betont.

In einem aktuellen Fall wurde die Baubeschreibung um einen Sonderwunsch des Bauherren erweitert. Dieser lautete: „Liefern und Einbauen eines Leerrohrs EN 40 im Schacht von KG bis DG gemäß Baubeschreibung ohne Leerdose inkl. Zugdraht. Das Einziehen der Leitungen erfolgt in Eigenleistung.“ Allerdings endete das Leerrohr nicht wie erwartet unter den Dachziegeln, sondern im Dachgeschoss.

Hat der Bauherr das Recht darauf, dass das Leerrohr bis unter die Dachhaut eingebaut wird? Oder hat die Baufirma sich strikt an die Baubeschreibung gehalten? Diese Fragen müssen nun von Juristen geklärt werden. Andreas Garscha, Leiter des VPB-Regionalbüros Stuttgart, hebt hervor, dass ungenaue Formulierungen häufig zu Streitigkeiten führen. Bauherren sollten deshalb unabhängige Sachverständige hinzuziehen, insbesondere bei der Formulierung von Sonderwünschen im Bauvertrag.