Grundsteuer: Kommunen steigern die Hebesätze erheblich.

Die Grundsteuer wurde in vielen Städten und Gemeinden Deutschlands im Jahr 2023 erheblich erhöht. Der durchschnittliche Hebesatz stieg um 18 Prozentpunkte auf 409 Prozent – der größte Anstieg seit Beginn der Erhebungen. Eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY zeigt, dass über 2.600 Kommunen den Hebesatz angehoben haben, während lediglich etwa 50 Kommunen eine Senkung vornahmen.

Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Reform des kommunalen Finanzausgleichs zurückzuführen, insbesondere in Rheinland-Pfalz. Dort haben viele Kommunen die Steuersätze angepasst, um Einnahmeverluste zu vermeiden. Auch Nordrhein-Westfalen und Hessen wiesen hohe Hebesätze auf. Die Grundsteuer B, die für bebaute Grundstücke und Wohnungen gilt, spielte im Jahr 2023 eine zentrale Rolle bei der Finanzierung öffentlicher Aufgaben und brachte 15,1 Milliarden Euro ein.

Ab 2025 wird die Grundsteuer aufgrund einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in einigen Bundesländern auf einer neuen Grundlage berechnet. Die bisherigen Daten stammen in Westdeutschland aus den 1960er Jahren und in Ostdeutschland aus den 1930er Jahren, was zu ungleichen Bewertungen geführt hat. Die Reform soll die Berechnung gerechter gestalten. Dennoch wird erwartet, dass viele Kommunen weiterhin den Hebesatz erhöhen, um gestiegene Kosten auszugleichen.