Eine neue Prognose zur Wohnungsnachfrage wirft Fragen über die bisherigen Schätzungen zur Wohnungsnot in Deutschland auf. Anstatt der angenommenen 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr sagt das Forschungs- und Beratungsinstitut Empirica einen Bedarf von lediglich 170.000 Wohnungen voraus. Laut Empirica wurden viele der zuletzt gebauten Wohnungen an „falschen Standorten“ errichtet, was dazu führt, dass sie nicht zur Linderung der Wohnungsnot beitragen.
„Capital.de“ berichtet, dass Empiricas Einschätzung auf scharfe Kritik stößt, insbesondere von Rolf Buch, dem CEO des größten deutschen Wohnungskonzerns Vonovia. Er argumentiert, dass die Realität der Wohnungssuche stark von den Prognosen abweicht und die Wohnungskrise nicht verharmlost werden sollte. Empirica-Chef Reiner Braun betont hingegen in einem Interview mit NTV, dass die Prognose keineswegs eine Entwarnung darstellt, sondern vielmehr darauf abzielt, den Bedarf – je nach Region – differenziert aufzuzeigen.
Die Empirica-Studie zeigt deutlich, dass vor allem im Nordwesten, Süden Deutschlands und im Berliner Umland ein Bedarf an neuen Wohnungen besteht. Allerdings sind die Hürden für Neubauten in den Metropolen, wo die Knappheit am größten ist, hoch. Selbst wenn die Zielmarke von 170.000 Wohnungen erreicht wird, bleibt fraglich, ob sie die angespannten Wohnungsmärkte stabilisieren kann. Die vollständige Wohnungsmarktprognose ist unter empirica-institut.de abrufbar.
Quellen: empirica-institut.de/n-tv.de/t-online.de
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